Spielregeln für Badminton


Das Spielfeld ist 13,40 Meter lang und 5,18 Meter breit (beim Doppel 6,10 Meter breit). Das Netz hat eine Höhe von 1,55 Meter über dem Boden. Beim Einzel ist die hintere Begrenzungslinie gleichzeitig die Aufschlaglinie, beim Doppel befindet sich die Aufschlaglinie 76 Zentimeter vor der Grundlinie. Der hintere Teil eines Feldes wird in rechtes und linkes Aufschlagfeld unterteilt. Die Linien zählen mit zum Spielfeld.


Der Ball ist ca. 5g schwer. Es gibt Bälle aus Naturfedern. Diese Bälle werden aus 14 – 16 Gänse- oder Entenfedern hergestellt. Des weiteren gibt es kostengünstige Nylonbälle. Die Bälle werden in unterschiedlichen Geschwindigkeitsstufen angeboten, die Kennzeichnung erfolgt durch einen Farbring am Kork (grün = langsam; blau = mittel; rot = schnell).


Mit dem Aufschlag wird das Spiel eröffnet bzw. nach einem Fehler fortgesetzt. Der Aufschlag muss diagonal in das gegenüberliegende Aufschlagfeld geschlagen werden. Der Schlägerkopf muss sich beim Treffpunkt unterhalb der Taille und unterhalb der Schlaghand befinden. Der Fuß (Kork) des Federballs muss zuerst getroffen werden. Bei der Ausführung des Aufschlags müssen Aufschläger und den Ball erwartender Gegner innerhalb der Aufschlagfelder mit beiden Füßen auf dem Boden stehen. Die Aufschlagbewegung darf nicht unterbrochen werden. Von rechts beginnend wird der Ball abwechselnd diagonal aus den eigenen Aufschlagfeld in das Aufschlagfeld des Gegners geschlagen. Dabei muss er die vordere Aufschlaglinie des gegnerischen Feldes passieren. Für Einzel- und Doppelspiele ist das Aufschlagfeld nach hinten und zur Seite unterschiedlich begrenzt.


Einzel: Nach dem Aufschlag (bei geradem Punktestand des Aufschlägers von rechts, bei ungeradem von links) erfolgen so lange Schlagwechsel, bis der Schiedsrichter auf „Fehler“ entscheidet (siehe nachfolgend). Fehler zählen als Punkte.


Doppel und Mixed: Gegenüber dem Einzel bestehen folgende Abweichungen:
1. Andere Spiel– und Aufschlagfeld–Begrenzungen (Ball muss vor der hinteren Aufschlaglinie im Feld landen). | 2. Andere Regelung beim Aufschlag. Die Beschreibung des Aufschlagswechsels steht im Kapitel zur neuen Zählweise beim Doppel.


Fehler: 1. Wenn gegen die Regel für die Ausführung des Aufschlages verstoßen wurde. | 2. Wenn der Ball während des Spiels Kleidung oder Körper eines Spielers berührt. | 3. Wenn ein Spieler das Netz berührt (solange der Ball im Spiel ist) oder der Schläger vor dem Balltreffpunkt über/unter das Netz in das gegnerische Feld geführt wird oder der Spieler selbst in das gegnerische Feld oder den Luftraum über dem gegnerischen Feld eindringt. Wird der Ball auf der eigenen Seite geschlagen (Schmetterball) und schwingt der Schläger danach durch den Luftraum über dem gegnerischen Feld, so ist dies kein Fehler. | 4. Wenn der Ball zweimal getroffen wird. | 5. Wenn der Ball in das Netz oder darunter durch geschlagen wird. | 6. Wenn der Ball den Spielfeldboden berührt. | 7. Wenn der Ball während des Spieles die Decke berührt (Deckenberührung beim Aufschlag je nach Hallenhöhe Fehler oder Wiederholung). | 8. Wenn der Ball außerhalb des Spielfeldes zu Boden fällt (Linien gehören noch zum Spielfeld). | 9. Wenn im Doppel ein Spieler den Aufschlag annimmt, den sein Partner hätte annehmen müssen. Ein Ball, der die Netzkante berührt, befindet sich weiter im Spiel, wenn er dabei das Netz überquert.


Fachbegriffe Clear: Der Ball fliegt in einer hohen Flugbahn bis an die gegnerische Grundlinie. | Drop: Der Ball fällt kurz hinter dem Netz mehr oder weniger steil herunter. | Drive: Der Ball fliegt etwa in Netzkantenhöhe mehr oder weniger weit waagrecht. | Smash: Harter abwärts gerichteter Schmetterball mit maximaler Beschleunigung. | Swip: Der Ball fliegt vom Netzbereich in einer flachen Flugbahn (knapp über der Reichweite des Gegners) in das gegnerische Hinterfeld. | Longline: Parallel zur Seitenlinie. | Cross: Diagonal zur Seitenlinie.


Rallypoint-Zählweise: Die IBF hat die Zählweise am 6. Mai 2006 als für Badminton gültig erklärt. Sie tritt für das Verbandsgebiet des DBV (Deutscher Badminton Verband) zum 1. August 2006 in Kraft.
Hier die wichtigsten Neuerungen in einfacher Form. | Punkterwerb: Bei der Rallypoint-Zählweise wird für jeden Ballwechsel („Rally“) ein Punkt vergeben. | Aufschlagrecht: Als Aufschläger erhält man beim Gewinn des Ballwechsels einen Punkt, als Rückschläger einen Punkt und das Aufschlagrecht für den nächsten Ballwechsel. Es schlägt also stets die Seite auf, die den vorhergegangenen Ballwechsel gewonnen hat. | Stellung im Einzel (wie bisher bei der traditionellen Zählweise): Bei geradem eigenen Punktestand erfolgt Aufschlag von rechts, bei ungeradem von links. Das erste Aufschlagrecht wird ausgelost. | Satzende: Gespielt wird auf zwei Gewinnsätze bis 21 Punkte pro Satz, wobei am Satzende ein Vorsprung von mindestens zwei Punkten erreicht sein muss. Dies gilt für alle Disziplinen, also auch für Dameneinzel. Da bei 21:20 kein Zweipunktevorsprung besteht, wird solange weiter gespielt, bis eine Partei zwei Punkte Vorsprung hat – maximal allerdings bis 30 Punkte. Bei 29-beide führt der nächste Punkt zum Satzgewinn. Knappstes Satzergebnis ist also 30:29. | Seitenwechsel dritter Satz: In einem dritten Satz sind beim erstmaligen Erreichen des Punktestandes 11 die Spielfeldseiten zu wechseln.


Regelungen für die Aufschlagsituation in den Doppeldisziplinen Dringende Empfehlung: Da die Rallypoint-Zählweise vor allem im Doppel ungewohnt ist, wird dringend empfohlen, laut mitzuzählen. Das könnte im ersten Satz jene Partei machen, die das erste Aufschlagrecht hat, im zweiten die andere.
| 1. Grundlage für die Reihenfolge der Aufschlagenden ist der „Viererzyklus“: Das Aufschlagrecht wechselt während eines Satzes in folgender Reihenfolge zwischen den Spielern. Erster Aufschläger bei null beide (beginnt im rechten Aufschlagfeld) Partner des ersten Rückschlägers; Partner des ersten Aufschlägers; Erster Rückschläger; Erster Aufschläger usw. Regel 11.4. Im nächsten Satz darf die Reihenfolge verändert werden. Achtung: Diese Reihenfolge müssen sich die Spieler unbedingt merken, sie bleibt während des ganzen Satzes unverändert. | 2. Punktgewinn Aufschläger: Gewinnt die aufschlagende Partei den Ballwechsel, so schlägt der Aufschläger weiter auf. Er wechselt in das andere Aufschlagfeld und schlägt auf den Partner des ersten Rückschlägers auf. Bei mehreren Punktgewinnen wechselt er also immer – wie bei der traditionellen Zählweise – zwischen dem rechten und linken Aufschlagfeld Achtung: Der Punktgewinn nach eigenem Aufschlag ist die einzige Situation, nach der es zum Positionswechsel der Partner kommt. | 3. Punktgewinn Rückschläger: Gewinnt die rückschlagende Partei den Ballwechsel, so erhält sie Punkt und Aufschlagrecht. Die Positionen werden weder auf der Verliererseite noch auf der Gewinnerseite gewechselt. Achtung: Punkt b) ist gewöhnungsbedürftig. Aufschläger: Wer aufzuschlagen hat, ergibt sich aus dem Viererzyklus. Aufschlagfeld: Das Aufschlagfeld aus dem nach Aufschlagwechsel aufgeschlagen wird, ergibt sich aus dem Spielstand. Bei eigenem geraden Punktestand ist aus dem rechten Aufschlagfeld aufzuschlagen, bei eigenem ungeraden aus dem linken. Hinweis zum Merken: Wer dran ist mit dem Aufschlag, fragt nach dem eigenen Punktestand und müsste dann in jenem Aufschlagfeld landen, in dem er bei der letzten Aufschlagannahme gestanden hat. Achtung: Die aus der traditionellen Zählweise vertrauten Positionierung, wer bei null beide rechts stand, steht bei eigenem geradem Punktstand rechts, gibt es nicht mehr. Es gibt auch keinen „zweiten Aufschlag“ mehr. | 4. Falsche Stellung: Sollten die Spieler merken, dass es zu einem Positionsfehler gekommen ist, ist dieser zu korrigieren. Konsequenzen in Hinblick auf Punktestand oder Aufschlagrecht gibt es nicht. Rekonstruktion der Positionen im Doppel bei Orientierungslosigkeit Sollte einmal das große Chaos auf dem Feld ausgebrochen sein und niemand weiß mehr, wer wo zuletzt gestanden hat, sind mit wenigen Überlegungen die Stellungen zu rekonstruieren. Drei Basisinformationen sind allerdings notwendig: An einer Stelle muss die Reihenfolge im Viererzyklus bekannt sein. (Dann sind auch die anderen klar.) Der Spielstand muss bekannt sein. (Notfalls nimmt man den zuletzt laut gezählten.) Man muss sich einig sein, wer den letzten Ballwechsel gewonnen hat. (Notfalls Wiederholung.) Neuorientierung von der rückschlagenden Partei aus Trotz aller möglicherweise vorgefallenen Turbulenzen hat sie definitiv keinen Punkt gewonnen, d.h., sie muss sich erinnern, wer von beiden der letzte Aufschläger war. (Bei gerader Punktezahl hat er zuletzt aus dem rechten Aufschlagfeld aufgeschlagen und muss dort immer noch stehen.) Aufgrund des Viererzyklus ergibt sich dann, wer von den gegnerischen Spielern das Aufschlagrecht von ihm übernommen hat und immer noch hat. Das Aufschlagfeld, aus dem dieser Spieler aufzuschlagen hat, ergibt sich aus dem gegnerischen Punktestand (bei gerade von rechts).


Neuorientierung von der aufschlagenden Partei aus. Wenn der letzte Ballwechsel gewonnen wurde ist klar, wer weiterhin aufschlägt. Welcher der beiden Spieler der Aufschläger war, daran sollten sich die Spieler auch nach heftigsten Turbulenzen erinnern. | 1. Das Aufschlagfeld ergibt sich aus dem eigenen Punktstand (rechts bei gerade). | 2. Aufgrund des Viererzyklus ergibt sich, wer der vorhergehende Aufschläger war. | 3. Der (unveränderte) Punktestand der Rückschläger zeigt an, aus welchem Aufschlagfeld er zuletzt aufgeschlagen hat (rechts bei gerade) und damit immer noch zu stehen hat. | 4. Wer von der rückschlagenden Partei den Aufschlag anzunehmen hat, ergibt sich aus der Position des Aufschlägers.